Nehmen wir an, unser Vorhaben sei eine Bergbesteigung im Kreis einer Wandergruppe. Wir würden als Rhythmus vereinbaren, dass wir früh aufbrechen, mittags am Gipfel ein Picknick machen und vor Einbruch der Dämmerung zurück sein wollen. Mit der Sphäre hätten wir uns beschäftigt, wenn wir Wetterbericht, Wegroute und das allgemeine Wohlbefinden betrachtet haben. Sollten sich unsere Wege trennen, hätten wir im Kern vielleicht vereinbart, ob wir uns dann in Ruhe der Natur widmen und dabei Fotos machen, oder ob uns wichtig ist, als Gruppe sportlich zu wandern. Wenn wir dann vom Gipfel ins Tal schauen, wären wir am Ziel.
Aber wäre unser Ausflug gescheitert, wenn wir den Aufstieg unerwartet nicht vollenden? Wäre er gelungen, wenn sich jemand beim Abstieg verletzt? Woran macht sich Gelingen fest?
Als gelungen könnte das Vorhaben für uns gelten, wenn am Ende des Tages alle Beteiligten wieder glücklich ins Tal zurückgekehrt sind und wir eine ungestörte Natur zurückgelassen haben.
Für jedes Ziel, das wir verfolgen, können wir Maßstäbe des Gelingens bestimmen, unabhängig davon, wohin unsere Wege uns führen.
Intuitiv wissen wir bei vielen unserer Vorhaben, welche Ergebnisse welche Empfindungen in uns auslösen würden. Dieses Wissen lässt sich gestalten. Die Beschäftigung mit dem Gelingen liefert uns eine Vorstellung davon, womit wir zufrieden sein möchten, selbst wenn wir unser Ziel nicht erreichen.
Gelingen ist nicht nur der Erfolg, das angestrebte Ziel erreicht zu haben. Gelingen umfasst den Weg und das Ziel. Gelingen ist das Ganze. Wenn wir uns darin umschauen und auf das achten, was wünschenswert wäre, gewinnen wir Maßstäbe des Gelingens.
Gelingen lässt sich nicht nur mit Fleiß erarbeiten, sondern auch erdenken. Wie Muße lässt es sich einladen, indem wir ihm mit Wertschätzung begegnen. Wir können gleichzeitig an unsere Sorgfalt auf dem Wege, das Erreichen des Ziels und das Wohlgefühl danach denken.
In allem davon steckt Gelingen.